Luca Barowski stolpert beim Stabhochsprung

11.09.2023, Ein Talent macht seine ersten Schritte auf der großen Leichtathletik-Bühne

Hannover, 2./3. September – Nach einer starken Saison mit deutlicher Weiterentwicklung in allen Disziplinen qualifizierte sich Luca Barowski in diesem Jahr erstmals für die Deutschen U18-Zehnkampf-Meisterschaften, die am 2./3. September im Erika-Fisch-Stadion in Hannover stattfanden. Im Feld der zum Teil älteren Athleten schlug sich der 16-jährige als 25. von 33 Teilnehmern insgesamt ordentlich, Aussetzer im Kugelstoßen und Stabhochsprung kosteten ihm am Ende aber letztlich eine bessere Platzierung …

Sein erklärten Saisonziel hatte Luca bereits vor den Deutschen Meisterschaften erreicht – nämlich die Qualifikation zu eben dieser Veranstaltung. Was freilich alles andere als ein Selbstläufer ist, muss hierfür doch die anspruchsvolle Zahl von mindestens 5.800 Punkten erreicht werden – was außer Luca in der U18 in diesem Jahr nur zwei weiteren Hessen gelang. Und Lucas Teilnahme wird zudem dadurch aufgewertet, dass er dem jüngeren Jahrgang der Doppeljahrgangsklasse U18 angehört, also noch ein weiteres Jahr Zeit hat, sich an den Leistngsvorgaben der Besten abzuarbeiten. Insofern war Hannover also bereits die Kür für Luca.
Die verheißungsvoll startete, denn nach dem 100m-Lauf in starken 11,62 s und dem ebenfalls ordentlichen Weisprung in 6,29 m fand sich Luca als bester Hesse auf einem sehr guten 11. Platz wieder. Dass es dabei nicht blieb, liegt am Charakter des Zehnkampfes: Er gehören eben 10 Disziplinen dazu, und meistens gewinnt derjenige, der nicht irgendwo besonders herausragend, sondern vielmehr am wenigsten Schwächen zeigt. Zu weiteren starken Leistungen – insbesondere persönliche Bestleistungen im Hochsprung (1,74 m), Speerwurf (42,61 m) und 1.500m (4:57,17 min.) – gesellten sich im Leistungsbild des Wahl-Rendelers aber eben auch zwei ärgerliche Ausreißer nach unten: Im Kugelstoßen standen nach technischen Schwierigkeiten am Ende nur 9,93 m zu Buche – vorletzter Platz im Einzelvergleich – und vor allem auch ein sogenannter „Salto Nullo“ im Stabhochsprung, also drei ungültige Versuchen bereits bei der Einstiegshöhe (3,20 m) mit entsprechend 0 Punkten für die Zehnkampfwertung mit einhergehendem Klassement-Absturz.
Luca beendete den Wettkampf würdevoll und erzielte direkt nach seinem Malheur im Stabhochsprung noch besagte zwei Bestleistungen im Speerwurf und um 1.500m-Lauf – was für große mentale Stabilität spricht. Dennoch blieb der Zehnkampf für den 16-jährigen an Ende freilich irgendwo im Konjunktiv.
Was am Ende der beiden Tage in der niedersächsischen Landeshauptstadt bleibt, ist die wichtige Erfahrung des Kräftemessens mit Deutschland Besten – Erfahrung, die Luca sicherlich im kommenden Jahr bei der Meisterschaftsneuauflage zu Gute kommen wird. Zu erfahren, dass ein -Zehnkampf von Disziplin zu Disziplin gedacht werden muss, dass keine Disziplin ohne volle Konzentration und Hingabe funktioniert. Was bleibt, ist aber auch die Hoffnung auf das nächste Jahr, wenn Luca dann zum älteren U18-Jahrgang gehören wird.

Die Ergebnisse Lucas Zehnkampf im Einzelnen:
100m: 11m62 s; Weitsprung: 6,29 m; Kugelstoßen: 9,93 m; Hochsprung: 1,74 m; 400m: 53,38 ; 110m Hürden: 15,41 s; Diskuswurf: 31,42 m; Stabhochsprung: ohne gültigen Versuch; Speerwurf: 42,61 m; 1.500m: 4:57,17 min. -> Zehnkampf: 5.450 Punkte (Platz 25)

Am Ende des 1. Tages in die Eistonne ...
Am Ende des 1. Tages in die Eistonne ...
Luca gehörte zu den besten Sprintern ...
Luca gehörte zu den besten Sprintern ...
... im Kugelstoßen hatte er jedoch das Nachsehen.
... im Kugelstoßen hatte er jedoch das Nachsehen.
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