Ben Hladjk ist Hessenmeister im Hürdensprint

23.01.2023, Johanna Ebert Silbermedaillengewinnerin bei durchwachsenem TVR-Auftritt

Frankfurt-Kalbach, 21./22.1.2023 - Ben Hladjk vergoldet die insgesamt eher durchwachsene Vereinsbilanz des TV Rendel bei den Hallen-Hessenmeisterschaften der Jugend U16 und U20 in Frankfurt-Kalbach: Er siegt im 60m-Hürdenfinale der 14-jährigen mit ausgezeichneten 9,40 s und lässt dem Sieg im Blockmehrkampf Sprint/Sprung vom letzten Juli nun seinen zweiten Hessenmeister-Titel folgen.

Dabei schien sein Vorlauf noch nichts Gutes zu verheißen: Engagiert und kämpferisch zwar, jedoch viel zu hoch über den Hürden und als Folge daraus instabil und wackelig, so präsentierte sich das Rendeler Talent dort. Das reichte zwar zu 9,88 s und für eine sichere Final-Qualifikation, sah aber nicht danach aus, als könnte Ben an diesem Tag den beiden Vorlaufschnellsten Tim Rückewoldt von der LG Rüsselsheim (9,69 s) und Mika Daum (TV Dillenburg, 9,73) Paroli bieten.

Doch im Finale eine knappe Stunde und eine Videoanalyse mit seinen Trainern Louis Hudy und Joachim Barowski später, wirkte Ben dann wie ausgewechselt und bot all das auf, was er im Vorlauf noch hatte vermissen lassen: aggressives Arbeiten gegen die Hürde, Abdruck in die Hürde nach vorn, Oberkörpervorlage über der Hürde und schnelles Bodenfassen dahinter: Die Belohnung: sehr gute 9,40 s und Platz 1 vor Tim Rückewoldt (9,60 s) und Mika Daum (9,85 s).

Bens zusätzliche Ergebnisse des Wochenendes (6. im 60m-Sprint in 8,20 s und 7. im Hochsprung mit 1,50 m) weisen ihn zudem einmal mehr als sehr guten Mehrkämpfer aus.

Für die zweite Medaille sorgte Johanna Ebert im 800-Meter-Lauf der weiblichen U20. Im vergangenen Sommer kam die nun 18-jährige von ihrem Schüleraustausch aus den USA zurück. Bei ihrer Zeit in den Staaten gehörte sie einem starken Mädchenteam von Läuferinnen an und konnte bei vielen Meisterschaften Medaillen erlaufen. Wie auch an diesem Wochenende bei den Hessischen Meisterschaften. In ihrem ersten Hallenrennen nach einem Jahr bleibt sie mit ihrer Zeit von 2:30,86 min etwas über ihrer Bestzeit, dennoch freute sich Trainerin Beate Spruck sehr mit ihrer Athletin über die Silbermedaille.

Bei den 14-jährigen Mädchen verfügt der TV Rendel über weitere vielversprechende Mehrkämpferinnen, die sich ebenfalls in einigen Disziplinen auf ein Kräftemessen mit den besten hessischen Spezialistinnen einließen. Da die Leistungsdichte in der Leichtathletik in den weiblichen Altersklassen seit jeher höher ist, hingen für die Rendeler Mädchen die Trauben entsprechend hoch.

Mit einer Enttäuschung endete der 4x100m-Staffellauf, bei dem sich die Rendelerinnen dank ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit und ihrer gut eingeübten Wechsel noch die besten Chancen ausgerechnet hatten. Die Jagd nach der Medaille endete bereits am ersten Staffelwechsel, als Marla Hercek zu früh das Tempo rausnahm und ihre Wechselpartnerin Yvonne Vogel nicht mehr vor Wechselraumende erreichte. Bitter: Mit ihrer Normalzeit hätte die TVR-Staffel (Marla Hercek - Yvonne Vogel - Julia Bungic - Leonie Barowski, Ersatz Charlotte Woltmann) hier Bronze geholt.

Die beste Platzierung der Rendeler U16-Mädchen erreichte somit Leonie Barowski im sonntäglichen Hürdensprint, die den B-Endlauf erreichte und dort in sehr guter neuer persönlicher Bestzeit von 10,26 s Fünfte wurde. Knapp verpasst wurde derselbe Lauf von der zwei Jahre jüngeren (!) hochgemeldeten Julia Bungic, die in 10,41 s damit 17. (von 32) wurde. Yvonne Vogel schließlich konnte in 10,88 s den 24. Rang ersprinten.
In eine ähnliche Kategorie fallen die Platzierungen im Flachsprint am Tag zuvor: Leonie Barowski (30. in 8,84 s), Julia Bungic (33. in 8,89), Yvonne Vogel (45. in 9,01 s) und Charlotte Woltmann (51. in 9,21 s), schlugen sich mit jeweils persönlichen Bestleistungen achtsam, ohne jedoch die Zwischenläufe zu erreichen.
Leonie Barowski mit persönlicher Bestleistung von 4,38 m im Weitsprung (Platz 14) komplettiert den Rendeler Leistungsnachweis dieses Wochenendes.